Meinte Oma hat bereits 1969 gemeint, ich solle Künstler werden. Was immer sie mir damit sagen wollte, es ist eine der ersten Erinnerungen, die ich habe.
Nach einer kurzen Förderung durch meinen Kunstlehrer in den 70er Jahren habe ich mich erst wieder während der beruflichen Orientierung in den 80er Jahren intensiv mit dem Malen beschäftigt, ohne einen Beruf daraus zu machen. Gelegenheit, sich wieder zeitweise dem Thema zu widmen, bot sich mir Mitte der 90er Jahre und um das Jahr 2005. Mit der Konzentration auf die wesentlichen Dinge seit 2015 bleibe ich nun dabei.
Ich male in Oel, Acryl, Aquarell, Pastell und schätze die Eigenschaften der Zeichenkohle für das schnelle Erfassen einer Idee. Ich arbeite nach eigenen Skizzen, zunehmend nach fremden Material (Fotos und Filmbilder). Die Vorbereitung erfolgt oft digital, auch unter Nutzung moderner digitaler Werkzeuge (KI). Reliefs, Plastiken und Skulpturen arbeite ich in Kunststoff oder Ton.
Mein Stil: Realismus, Fotorealismus und Surrealismus. Sujets: Stillleben, Portraits und Strukturen. Details und Nähe zum Objekt zeichnen viele Bilder aus. Besondere Szenen benötigen oft Erklärung. Meine Bilder scheinen realistisch, zum Teil fotorealistisch. Einige Bilder sind mit einem Augenzwinkern surrealistisch gemeint. Um meine Bilder und deren Intention am besten zu beschreiben, eignet sich der Begriff ‘hypernormal‘ – so sind meine Bilder seit 2015 auch gemeint. Beachten Sie mein Statement.
Als Autodidakt verstehe ich mich nicht. Ich hatte viele Lehrer, allerdings nur wenige gute. Gelegenheitsmaler bin ich auch nicht, da ich meinen Unterhalt damit verdiene. Seit 2005 bin ich professionell und finanziell unabhängig, mit viel Zeit für die Malerei. Wo ich es vorher nur versucht hatte, gibt es für mich jetzt, auf das Wesentliche konzentriert und von Unbilden letztlich befreit, kaum wichtigeres zu tun.
Ich möchte, dass Kunst eine beständige Größe in meinem Leben bleibt. Daher bin ich bei ‚Kunst im Norden‘, einer Künstlervereinigung aus Angeln, aktiv. Hier erhalte ich stetige Herausforderungen und Anregungen. Ich finde Austausch mit Gleichgesinnten. Wir Kollegen helfen uns untereinander, den Weg zu gehen, den wir gewählt haben.
Geboren 1964 in Uelzen, aufgewachsen in Nettelkamp und nach „Ausflügen“ nach Hamburg und in die niedersächsische Provinz, lebe, arbeitet und male ich seit einigen Jahren in Flensburg. Da „soll“ ich auch bleiben.
Jens H. Westermann